Vinyl Essentials

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Vinyl Essentials – The Ultimate Pickup Test Record

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Vinyl Essentials – The Ultimate Pickup Test Record

Die forsche Devise lautete: Wenn es keine analogen Testschallplatten mehr gibt, dann machen wir eben selber eine. Die baldige Erkenntnis: Eine erstklassige Test-Scheibe ist fast noch schwieriger zu produzieren als ein audiophiler Musik-Sampler. Die logische Konsequenz: weglassen, was möglich, draufpacken, was nötig, wenn’s sein muss, auch dreimal. Das Ergebis: Vinyl Essentials – die ultimative Test-LP. Die Testschallplatte ist nun wieder lieferbar und kann bestellt werden.

Die Idee für die dritte image hifi-LP-Eigenproduktion ist im Grunde älter als unsere beiden bislang veröffentlichten Alben (Bert Kaempfert – 14 Unforgettable Master Recordings und Schlager In HiFi – 14 audiophile Evergreens der 50er und 60er Jahre). Und sie stammt von niemand anderem als Ihnen, liebe Leser.In zahllosen Zuschriften, Telefonaten, eMails und persönlichen Gesprächen brachten Sie Ihren Unmut darüber zum Ausdruck, dass seit langem keine brauchbare analoge Testscheibe mehr erhältlich sei.

An Test- und Messschallplatten herrschte von der Blütephase der Analogtechnik bis weit in die 1980er hinein wahrhaftig kein Mangel. Danach ging’s mit der Verfügbarkeit rapide bergab, und in der Tat förderten auch unsere eigenen Recherchen bezüglich deutschsprachig dokumentierter Test-LPs nichts wirklich Interessantes zu Tage. Seltsam, wo doch die Realisierung eines solchen Projekts im Prinzip mit weitaus weniger Bauchschmerzen verbunden sein müsste als eine herkömmliche Musiktitel-LP (keine nervtötende Suche nach dem bestmöglichen Bandmaterial, kein Gezänk mit Rechte-Inhabern und Rechte-Verwaltern etc., etc.). Je intensiver wir uns mit der Materie befassten, desto klarer wurde allerdings, wo bei Testschallplatten der Hund begraben liegt. Mit der Auswahl geeigneter „Titel“ ist es nämlich noch längst nicht getan. Mindestens ebenso entscheidend ist das kompromisslose Mastering eben jener sorgfältigst aufbereiteten Testsignale.

Die Redaktion hat im Vorfeld rund zwei Dutzend Test-LPs unterschiedlichster Provenienzen und Jahrgänge auf Her(t)z und Nieren überprüft und gelangte zu einem niederschmetternden Ergebnis: Bei nahezu keiner entsprachen die vollmundigen Cover-Angaben der gepressten Realität. Im Klartext: Papier ist geduldig – fast überall (löbliche Ausnahmen sind die zu Recht berühmten, aber leider komplett vergriffenen LPs von DHFI und Ortofon) waren, sei es aus Unwissen oder Nachlässigkeit, die Testsignale mit viel zu hohen Toleranzen gemastert worden. Keine Frage, in diesem Punkt stellt die häufig belächelte DIN weitaus höhere Ansprüche als die meisten international gängigen Normen.

Selbst unser Schneide-Ingenieur Willem Makkee (Emil-Berliner-Haus, Universal Music, Hannover), von Beginn an Feuer und Flamme für die neue Aufgabe,gestand nach Prüfung des Gröbenzeller Lastenheftes freimütig: „Wenn wir das Ding in der geforderten Qualität durchziehen wollen, wird es definitiv nicht billig und schon gar kein Schnellschuss.“ Makkee hatte nicht zu viel „versprochen“, zwischen Mastertape-Anfertigung und finalem Lackfolienschnitt gingen bald anderthalb Jahre ins Land. Wobei Makkee, einer der nichts hundert-, sondern für gute Kunden alles tausendprozentig macht („ihr habt schließlich einen Ruf zu verlieren“), zu seiner Unterstützung sogar noch einen bereits im Ruhestand befindlichen Kollegen reaktivierte, Günther Struck, den legendären Altmeister der deutschen Cutter-Zunft.

Was muss eine Testschallplatte, die ihren Namen verdient, an Testsignalen enthalten? Auf jeden Fall eine Kanalidentifikation, man glaubt gar nicht, in wie vielen Anlagen die Kanäle vertauscht sind. Unbedingt einen Phasencheck, schließlich ist die richtige Polarität Grundvoraussetzung für Timing und Raum. Unverzichtbar sind VTA- und Azimut-Einstellung, man will ja keine Rillenfräse. Essenziell (nomen est omen) eine Tonarm/System-Resonanzüberprüfung, damit fest steht, ob und wie diese beiden Kernkomponenten zusammenpassen. Und selbstredend eine Kontrollinstanz für die Abtastfähigkeit, auf dass ein jedes System sein Bestes gibt. Und zwar dauerhaft. Weil der zur Antiskating-Einstellung häufig benutzte Abtasttest besonders starkem Rillenverschleiß unterliegt, ist dieses Testband nicht einmal und nicht zweimal, sondern gleich dreimal auf unserer Testschallplatte vertreten. Bei abwechselndem Gebrauch der drei absolut identischen Testtracks sollte so über Jahre hinweg eine zuverlässige Überprüfung dieses klangentscheidenden Parameters gewährleistet sein.

Und was braucht es außerdem? Eine ausführliche technische Dokumentation, die in Form eines auch für den Laien leicht verständlichen Leitfadens (deutsch- und englischsprachig) eventuelle Probleme rasch und methodisch ausmerzen hilft. Dazu jede Menge Tipps und Anregungen, wie man das Beste aus Laufwerk, Tonarm und System herauskitzelt – und was man lieber bleiben lässt. So haben wir auf eine „Leer“-Rille zur Antiskating-Einstellung ganz bewusst verzichtet und bleiben auch die technische Begründung dafür nicht schuldig. Den allseits beliebten Gleitsinus für U-Boot-Zerstörer und Fledermäuse wird man ebenfalls vergeblich suchen. Dies ist eine der wenigen Disziplinen, wo eine Test-CD unbestreitbar Vorteile bietet.

Weil es andererseits nirgendwo mehr Sinn macht, auf 180 Gramm brettflaches Jungfernvinyl zurückzugreifen als bei einer Testschallplatte, haben wir mit der Fertigung das einschlägig sicherlich versierteste Presswerk Europas beauftragt: Pallas in Diepholz. Wir freuen uns auf die Neuauflage.