Leseranlage von Thomas T. aus B

Hallo HIFI TUNES- und IMAGE HIFI-Team,

nachdem ich all die speziellen und teilweise selbst gelöteten Anlagen in dieser Rubrik gesehen habe, fällt es mir schwer zu glauben, dass es meine Anlage in Ihr Buch schaffen sollte. Allerdings liegen die Vorteile meiner Anlage auf der Hand: extrem musikalisch und alles Plug&Play, kein Gebastel, kein Gefummel, alles aus einer Hand und keine esoterischen Erklärungsversuche 😉
Zwar nicht billig, aber ganz sicher preiswürdig angesichts der Leistung!

Anfangs der 90er-Jahre bin ich auf Reson gestoßen, damals noch mit den fantastischen, aber umstrittenen Rehdeko-Lautsprechern. Seither – mit Bose und Kenwood hörend – träumte ich von diesen Systemen, insbesondere auch dem genialen Rota-Plattenspieler. Vor bald drei Jahren konnte ich nun diesen Traum umsetzen und bereue keinen Rappen, den ich investiert habe!

Kurz vor Weihnachten kam zum unglaublichen Klang auch noch das passende Bild: Planar-Beamer mit Stewart-Leinwand. Ich möchte dies deshalb hier betonen, weil in der audiophilen Community oft mit (fast) sektiererischem Eifer andere Meinungen und „Wahrheiten“ konsequent ausgeklammert werden. Dazu gehört auch die „Verdammung“ von neuen Medien (mp3 und Internet). Was Spaß macht, soll erlaubt sein. So genieße ich nicht nur „Lawrence of Arabia“ oder Hollywood-Blockbuster über meine Rethms, sondern auch Internet-Radio …

Klar muss ich an dieser Stelle niemandem beweisen, dass Schallplatten-Reissues von Mercury oder Decca (Originale habe ich leider nicht) um Welten besser klingen als gestreamtes mp3. Aber was soll’s. Und so oder so, mit diesem System kann ich alt werden.

Kurz zur Technik: Die DNMs muss ich ja nicht mehr vorstellen. Dies hat Cai Brockmann schon in einer früheren Ausgabe von IMAGE HIFI besser gemacht, als ich es je könnte. Auch eine Rethm hat er schon vorgestellt. Meine Rethm 3 unterscheidet sich durch ein längeres Horn und einem Alnico-Treiber vom vorgestellten 4er. Etwas voller und bis etwa 50 Hertz hinabreichend, verblüffen mich diese Treiber immer wieder neu. Technisch einzigartig dürfte auch der Rota sein. Für viele abwertend als „getunter Rega“ tituliert, finde ich diesen Vergleich nicht abschätzig, er trifft den Nagel aber nur halb auf den Kopf. Viele Details unterscheiden den Rota maßgeblich von einem Rega. So besitzt er ein steifes und sehr hart aufgehängtes Subchassis, welches in der horizontalen Ebene exakt auf Höhe der Aufhängung mittels Gewichten perfekt ausbalanciert ist. Somit neigt es nicht zum Taumeln oder anderen unerwünschten Bewegungen. Der höhenverstellbare Arm sowie das Lager mit Rubin und Spezialöl (Schweizer Uhrmacher-Technologie), durchgehendes Solid-Core-Kabel sowie andere Details machen diesen Player zu einem technischen Highlight und klanglichen Überflieger. Schweizerische Präzision gepaart mit für uns typischem Understatement …

Aussichten:
Obwohl ich aus klanglicher Sicht keinen Bedarf zum Basteln oder Tunen habe, lässt der Ingenieur in mir immer wieder einen gewissen Spieltrieb ansatzweise aufblühen. So zum Beispiel die Stromversorgung: Eine DIY-Netzleiste mit Stern-Erdung, selbstverständlich mit Solid-Core-Strippen, wird früher oder später verwirklicht. Oder die Integration eines Subwoofers, speziell für Filme … Obwohl: Ein REL Britannia B3 sollte auch bei Bachs Orgeln oder Wagners Ouvertüren in einem reinen Stereo-Betrieb gehörig für guten Schub sorgen. Es bleibt jedenfalls spannend; wie eben die gesamte Anlage.

Komponenten im Detail:

  • Rethm 3 auf Finite Elemente Ceraball
  • DNM 3C Six und DNM PA3S
  • Rota 1 mit Etile MC und zusätzlichem Netzteil Pro-Ject SpeedBox II
  • Reson rh1
  • Creek T43
  • Loricraft PRC4
  • Denon DVD-3930
  • Planar PD 7130
  • DNM Solid-Core Kabel
  • Domo Möbel
  • Holfi The Magician

Freundliche Grüße,
Thomas T. aus B., Schweiz

PS: Für mich gibt es zwei Publikationen, die ich wirklich lese, die mich jedesmal freuen und die ich deshalb sehr schätze: Es ist dies IMAGE HIFI und die schweizer Wochenzeitschrift „Weltwoche“. Beiden gemeinsam ist, dass die Autoren über den Tellerrand hinausschauen und so echten Mehrwert generieren.