Leseranlage von Stefan F. aus Z.

Hallo zusammen,

es ist spannend, die unterschiedlichen Philosophien und Lösungen beschrieben zu bekommen und ansehen zu können. Alle Anlagen, die hier vorgestellt wurden, zeugen von einer hohen Hörkultur und sind für mich als IMAGE HIFI-Leser der ersten Stunde interessante Kombinationen. Meine Erfahrung in über zwanzig Jahren HiFi-Enthusiasmus (Musikliebhaber bin ich schon viel länger) ist aber vor allem, dass man schneller und nachhaltiger zum Ziel (zufrieden Musik zu hören) kommt, wenn man dauerhaft mit einem Händler zusammenarbeiten kann. Ich habe das Glück, nach anfänglicher kurzer Suche und Enttäuschungen, nun schon 19 Jahre den selben Fachmann zur Seite zu haben, der über großes technisches Knowhow, gepaart mit einem sensiblen Gespür für seine Kunden, und Musikalität verfügt. Das hat mich sicher vor vielen Fehlinvestitionen bewahrt und alle Versuchungen, in andere „Gärten“ zu schauen, haben sich als obsolet erwiesen, weil er mir am Ende immer die überzeugendere Lösung geboten hat. Nicht zuletzt ist er bei Problemen auch immer umgehend zur Stelle.

Meine Anlage ist so in den letzten 19 Jahren gewachsen:

Phono:
Laufwerk: Brinkmann Avance
Netzteil: Brinkmann Röhrennetzteil
Tonarm: Breuer Dynamic
System: Benz LP
Tonbase: Acapella Audio (Spezialanfertigung auf das exakte Format)
Phono-Pre: Mark Levinson No. 25 S

CD:
Laufwerk: Jadis Drive 1
Wandler: Mark Levinson No. 360 S

UKW-Tuner:
McIntosh MR 71 Röhrentuner (Baujahr 1964, eines der raren direkt für 230 V ausgelegten Exemplare)

Vorstufe:
Brinkmann Marconi

Endverstärker:
Spezialumbau von zwei E.A.R. 859 Röhren-Vollverstärkern zu Stereo-Endstufen Das Ergebnis: 4×13 Watt Single Ended als vertikales Biamping

Die beiden Geräte in der Mitte unten:
Pioneer Festplattenrecorder und Set-Top-Box für digitales Fernsehen

Lautsprecher:
Audiodata Ambience plus Soutien (aktiv geregelter Stereo-Subwoofer)

Kabel:
ausnahmslos Eigenproduktionen, maßgefertigt von meinem Händler

Strom:
optimiert mit Spezialsicherungen, guten Kabeln und soliden Steckdosen, alles korrekt gephast. Keine Netzfilter o. ä. (alle bisher ausprobierten Geräte entpuppten sich als Dynamik-Räuber)

Rack:
Eigenbau, 50mm Birkenmultiplex mit massivem Aluminium-Gestänge auf Spikes

Die Aufstellung, d.h. An- oder Entkopplung der Geräte, meistens im Dreipunktstand, ist mit unterschiedlichsten, aber ganz einfachen Hilfsmitteln (Keramikplättchen, Metallzylinder in Aluminium oder Kupfer, Spikes, Kork- oder Kunststoffscheiben) realisiert. Es ist erstaunlich, wie man damit jedes Gerät in einem gewissen Rahmen „stimmen“ kann.

Vor einem halben Jahr ist die Anlage in einem anderen Raum aufgestellt worden. Eine wohlüberlegte, aber gleichwohl – was die möglichen Auswirkungen auf die Hörqualität betrifft – auch zwiespältig getroffene Entscheidung; eben einer der Kompromisse, die das Zusammenleben einer vierköpfigen Familie trotz äußerst toleranter Ehefrau erfordert. Das kennen wohl alle: Egal wie viele Zimmer man hat, es ist immer eines zu wenig. Bei der Gelegenheit wurde der Plasmafernseher in die Zweikanalwelt integriert. Das wiederum hat zur Suche nach neuen Lautsprechern geführt. Vorher habe ich neun Jahre mit Acapella Odeon-Hörnern gelebt. Am neuen Ort ging das aber nicht, weil der Hörabstand mit zwei Metern nicht für große Hörner geeignet ist. Der Koaxialtreiber der Audiodata Ambience für die Mittel- und Hochtonwiedergabe hat hingegen Monitorqualitäten. Auch ist er weniger aufstellungskritisch und vermittelt eine hervorragende Räumlichkeit. Die Audiodata sind, auch im Vergleich mit den alten Hörnern, erstaunlich gut.

Das Ganze klingt ausgewogen, natürlich und ist schnell und rhythmisch. Es gibt gute Aufnahmen entsprechend wieder, zeigt aber Aufnahmemängel ebenso deutlich. Man könnte meinen, die Röhrenendstufen seien ein wenig schwachbrüstig für Lautsprecher mit einem Wirkungsgrad von 89 Dezibel, aber diese Verstärker haben alles in die Schranken verwiesen, was ich an stärkeren Komponenten ausprobiert habe. Keine hatte bisher diesen Rhythmus und diese Musikalität. Deshalb sind es seit einiger Zeit zwei, und damit reicht die Leistung für meine Bedürfnisse in allen Lebenslagen. Das schließt den Genuss einer Originalpressung großer Orchesterwerke, deren Dynamik einfach nach einer gewissen Lautstärke verlangt, mit ein.

Auch wenn der Hörgenuss an erster Stelle kommt, habe ich auch immer darauf geachtet, keine HiFi-Wüste entstehen zu lassen.

Ach ja, auf den Bildern nur zu erahnen: Ich besitze circa 2000 Schallplatten – davon 80% Klassik, 15% Jazz, 5% Sammelsurium – und rund 800 CDs.

Ich wünsche allen viel Vergnügen in ihrer Musikwelt!

Stefan F. aus Z.