Leseranlage von Simon und Matthias K. aus S.

Hallo,

anbei ein paar „Royal Pictures“ und der ganz persönliche Kommentar zur Anlage von mir und meinem Sohn.

Die Auswahl der Komponenten erfolgte über Jahre hinweg, es war teilweise ein ständiges Kommen und Gehen. Gekommen und geblieben sind immerhin der Vorverstärker Threshold FET 9, ein Luxman, die Klipsch La Scala (laufen bei mir im Heimkino) sowie die unvermeidlichen Klipsch Eckhörner als Druckbomben für passende Filme (sind bei mir übrigens unter die Decke geschraubt). Relativ schnell wieder gegangen sind Schlafmittel wie Linn, Naim, Marantz …

Wie das alles klingt? Tja, ich bin sicherlich kein „klassischer“ HIghender mit einem Satz goldener Ohren; mir geht’s vor allem um richtig „fetten“ Klang. Was ich hingegen gar nicht leiden kann, sind Verzerrungen oder Komprimierungseffekte, davon wird mir immer ganz schlecht!

Also nochmal zum Klang der Anlage. Es ist eigentlich ganz simpel: Nach einem Tower-of-Power-Konzert oder live bei Luther Allison macht diese Musik bei mir zu Hause – mit kleinen Abstrichen – schon noch ordentlich Spaß. Warum jetzt aber keine Superlative fallen? Sorry – ein ordentlicher Live-Gig zeigt mir halt immer noch, wo Bartel den Dynamikmost holt! Da helfen dann auch keine Klipschörner …

Aber was will ich mehr! Auf dem Konzert war der Druck einfach galaktisch schwer, und selbst wenn diese wunderbare dunkle Materie auf einem Tonträger zu 100 Prozent zu finden wäre: Ich bin mit meiner Anlage so zufrieden, dass ich eigentlich nur noch aus Jux und Tontollerei daran herumbastle …
Doch halt, Moment, bevor ich ein wichtiges technisches Anlagendetail vergesse: Die HiFi-Regale sind selbstgebaut, und zwar aus brenngeschnittenen Stahlplatten á 40 Kilo, die durch Gewindestangen und Edelstahlrohre miteinander verbunden sind. Das hält schon was aus! Was hoffentlich auch für die Kellerdecke gilt … Übrigens entfaltete sich das volle Klangbild erst, nachdem ich die Edelstahlrohre mit Zeitungspapier ausgestopft habe ;-))
Am liebsten hätte ich ja IMAGE HIFIs genommen, aber die waren mir zu schade, und alte Rolling-Stone-Magazine haben irgendwie einen zu nervösen Klang verursacht. Also habe ich mich dann für zerknüllte Seiten aus dem Lokalteil der Schrobenhauser Zeitung entschieden. Die optimale Dämpfung erzielte ich mit Berichten über Stadtratssitzungen (Mülltonne hier, Bushäuschen da; Bürgermeister bescheißt beim Gundstückskauf; Marktstand verkauft Käse ohne Schmiergeld etc pp) – eine Superdämpfung und endlich Schicht im Schacht!

Ein paar Hinweise noch zur korrekten Haltung einer Tannoy Westminster. Damit diese möglichst gut gedeihen, brauchen Sie regelmäßig ordentlich was auf die Pappe. Dies erledigt jetzt eine nicht mehr ganz taufrische, von meinem Neffen modifizierte PlayStation. Mein bis dato regulärer CD-Spieler hat sich auf seiner 50 Kilo schweren Messplatte zwar alle Mühe gegeben, aber es hat trotzdem nix geholfen. Die Endstufe vom Typ WBE Fusion 400 (Röhren als Spannungsverstärker, den Rest erledigen FETs) stellt auch Jürgen-Egger-Scheiben (William Orbit, Fat Boy Slim und andere Verdächtige) schön stabil in den Raum. Und ist die Vorstufe von Threshold richtig warmgelaufen, muss die WBE Continuance schon aus beiden Netzteilen kräftig ziehen, um noch ein Stückchen klarer zu klingen, aber groß ist der Unterschied wirklich nicht. Um Analoges kümmern sich der Acoustic Solid samt SME 312 und Sumiko BluePoint Extra oder so ähnlich. Oft höre ich auch Bayern 2 „Zündfunk“ und „Nachtmix“ über einen Kenwood-Tuner. Die Stimme (und die Message) von Judith Schnaubelt sind einfach ein Genuss. Wenn Du nachts um 11 Uhr vor der Anlage sitzt und Frau Schnaubelt kündigt in der ihr eigenen Art einen Remix von Massive Attack an (Safe From Harm) und draußen scheint der Mond – das ist echtes Radio!

Bis dann, Simon und Matthias K. aus S.