Leseranlage von Hans-Joachim G. aus W.

Hallo HIFI TUNES,

Schon sehr früh hat mich der HiFi-Virus infiziert: 1975 war‘s, im Alter von 15 Jahren. Die ersten Lautsprecher waren Canton LE900, angesteuert von einem Marantz-Verstärker, einer ASC-Tonbandmaschine und dem Plattenspieler Thorens TD160 Mk2 mit SME-Tonarm 3009, den ich übrigens heute noch besitze. Es folgte ein Paar Backes&Müller BM6, das später von der BM20 abgelöst wurde. Betrieben wurden die BM 20, die mich viele Jahre begleitet haben, mit einer Burmester 935 Vorstufe. Bereits 1982 kaufte ich meinen ersten CD-Player, einen Sony CD101.

2007 entschloss ich mich, ein Paar neue Lautsprecher zu kaufen. Meine erste Wahl fiel auf BM30 oder BM35. Ich habe mir dann in Berlin eine BM35 angehört, doch so richtig begeistert war ich nicht von den Lautsprechern. Am gleichen Tag hörte ich mir noch eine LumenWhite Light an, die an einer Ayonkette betrieben wurde. Und mit dem fünften Musikstück war es um mich geschehen, ich war dem Lautsprecher verfallen. Dieser Faszination konnte ich mich nicht mehr entziehen, dieses hochauflösende Spiel einer Kette hatte ich so noch nicht erleben dürfen.

Anfangs betrieb ich die Lumen mit einem 300B-Verstärker aus dem Hause Ayon. Wer einmal dem Charme einer 300B Triode verfallen ist, kommt davon wohl nie wieder los. Doch nach einer Weile reichte mir die Leistung der 300B nicht mehr. Ich hörte mir mehrere Verstärker daheim an der Lumen an (z.B. Mastersound Reference, Unison Performance, WAVAC 805 usw.), doch so richtig konnte mich keiner der gehörten Verstärker fesseln. Bei dem Mastersound wie auch dem Unison vermisste ich das feine hochauflösende Spiel, wie ich es vom 300B-Verstärker gewohnt war, in puncto Leistung allerdings waren die beiden dem 300B weit überlegen. Auf der High End 2008 bot sich mir die Möglichkeit, die Endstufen Ayon Vulkan zu hören – das lange Suchen hatte damit ein Ende! Und da man auf einem Bein nicht stehen kann, orderte ich gleich noch die Vorstufe Polaris II dazu …

… was folgenschwer wieder die Lust auf Vinyl weckte. Ich habe ja schon einige Phonovorstufen gehört, aber die Ayon nimmt dort einen Sonderplatz ein, was Rauschfreiheit und Klangfarben angeht. Die Kombination Lumen und Ayon Elektronik scheint für mich die beste Wahl. Mich fasziniert immer wieder die Leistung der Endstufen. Die Vulkan könnte man auch mit einem Achtzylinder vergleichen: Kraft ohne Ende und dabei ein wunderbares, hoch auflösendes Klangbild. Ich möchte der Firma Ayon ein besonderes Lob aussprechen, da Sie mir die Polaris II mit zwei Phonoeingängen statt einer Balancereglung ausgestattet hat. Die Endstufen habe ich auf Copulare-Basen des Meisters Brandl gestellt – so eine Maßanfertigung ist schon eine sehr gute Sache.

Mein Hörraum (Wohnzimmer) habe ich akustisch von R-T-F-S behandeln lassen, mit beachtlichem Ergebnis. Auf den Bildern sind u.a. zu sehen: zwei Wall Panels XXL hinter den CD Ständern (Bild 2 und 3), vier Sirras hinter den Verstärkern (Bild 3), ein Flächenabsorber (2×2 Meter groß) als Rückwand in der Schrankwand montiert, ein Bildabsorber (1×2 Meter) gegenüber der Wand der Schrankwand (Bild 4), vier Sirras im hinteren Teil des Raumes (Bild 5) und ein Absorber-Bild, 1×1 Meter groß (Bild 6). Aus „kosmetischen“ Gründen war es mir jedoch nicht möglich, Big-Blocks in die Raumecken zu stellen.
In Kassel fand ich bei Line HiFi die Diffusoren der Firma Acustica Applicata, die durchaus wohnraumtauglich sind. Um die vier Sirras hinter dem Rack unterzubringen, ließ ich mir von einem Schlosser eine Konstruktion bauen und montieren. Die oberste Glasplatte des Racks wurde gegen eine 20 Millimeter starke Verbundglasscheibe getauscht. Die Geräte stehen nicht direkt auf den Glasböden, sondern wurden auf Blotevogel CD-StR5 gestellt (Bild 7). Der Transrotor-Plattenspieler steht auf einer Copulare Aural Basis (Bild 8).

Spannend ist es, was die Aktion der Raumbehandlung an Hörgenuss gebracht hat. Die Sirras hinter dem Verstärker sorgen für eine gute räumliche Instrumentenstaffelung. Die Flächenabsorber im Hörbereich an den Seitenwänden sorgen, ohne den sonst von den Wänden reflektierenden Schall, für ein sehr ruhiges und ausgewogenes Klangbild; an den Spiegelpunkten sind Wall Panel XL montiert. Vom Gefühl her wirkt der Musikgenuss viel konzentrierter und intensiver, es ist wie das Entdecken einer neuen Kette. Ich kann nur jedem empfehlen, statt Unsummen in die Kette zu investieren, zunächst die Akustik des Raumes zu optimieren. Meine Frau war, bevor die Absorber geliefert wurden, doch recht skeptisch, ob ihr es denn auch gefallen würde. Doch als sie das Absorberbild gesehen hatte, wollte sie gleich noch ein zweites davon …

Alle Komponenten, außer den Vulkan-Endstufen, werden von der PS-Audio versorgt. Als Streaming-Lösung verwende ich eine Logitec Squeezebox Duet, die Daten werden auf einem QNAP TS-209 pro gespeichert. Als D/A-Wandler nutze ich den Lindemann 820S. Hört man die Musik direkt über die Cinch-Ausgänge der Squeezebox, fehlt einiges an Auflösung und Druck in der Wiedergabe. Als Controller wird ein Apple iPhone mit der Software iPeng verwendet (Bild 9).

Meine bevorzugten Musikrichtungen sind Jazz, Blues, Pop und ein wenig Klassik. Es würde mich sehr freuen, wenn ich über dieses Forum noch ein paar Freunde der Highend-Szene aus Niedersachsen kennen lernen würde. Die Kontaktadresse gibt es bei der Redaktion (Mails bitte an: redaktion@image-hifi.com ).

Mit freundlichem Gruß
Hans-Joachim G. aus W.